Nikolaus Gallus

AUTOR: Voit, Hartmut
TITEL: Nikolaus Gallus. Ein Beitrag zur Reformationsgeschichte der nachlutherischen Zeit; (Einzelarbeiten aus der Kirchengeschichte Bayerns, Bd. 54); 1977. 261 S., 1 Abb., Festeinband
ISBN: 3-7686-9025-3


 

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Zum Inhalt

Die Reformationsgeschichte der nachlutherischen Zeit offenbart die Krise der protestantischen Theologie. Das Augsburger Interim hatte 1548 die "Evangelischen zum Bekenntnis aufgerufen, und daran war die Front der Theologen zerbrochen". Es beginnt die offene Auseinandersetzung um die Reinheit der Lehre und die Einheit der Kirche.
Der historische Kontext der vorliegenden Arbeit ist mit diesen wenigen Stichworten andeutungsweise charakterisiert. Für Nikolaus Gallus (1516-1570) wird die Krise des Protestantismus zum existentiellen Problem. Entschlossen setzt er sich unter Einsatz seiner ganzen Persönlichkeit und kompromißlos mit der zum Reichsgesetz erhobenen Augsburger Bekenntnisformel, dem Interim, auseinander. Im Widerstand gegen Adiaphorismus und kirchlichem Traditionalismus entwickelt er sich zum Gnesiolutheraner (Flacianer) und gerät damit gleichzeitig in Opposition zu Wittenberg, besonders zu Melanchthon und den Adiaphoristen (Philippisten). Indem Gallus diesen exponierten Standort bezieht, überschreitet er seinen regional begrenzten Wirkungsbereich und begibt sich auf das Feld der großen religionspolitischen Entscheidung. Wittenberg, Magdeburg und Regensburg sind nicht zufällig die wichtigsten Stationen seines Wirkens. Als Schüler Luthers und Melanchthons avanciert er in dieser Zeit der trennenden Lehrstreitigkeiten zu einem führenden Theologen der zweiten, der nachlutherischen Generation.
Gallus' Bedeutung für die Geschichte der Reformation ist von der Forschung zwar immer wieder betont, aber kaum einmal ernsthaft untersucht und dargestellt worden. Die vorliegende Arbeit erfüllt weitgehend den geäußerten Wunsch nach einer ausführlicheren Würdigung des Regensburger Reformators. Gallus' Biographie ist gleichzeitig immer auch ein Stück Reformationsgeschichte.


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