Fränkischer Adel

AUTOR: Pleticha, Eva
TITEL: Adel und Buch; Studien zur Geisteswelt des fränkischen Adels am Beispiel seiner Bibliotheken vom 15. bis 18. Jahrhundert; (GFG R. IX, Bd. 33); 1983. IX u. 342 S., Broschur
GF9074-1 / ISBN: 3-7686-9074-1


 

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Zum Inhalt

Franken ist eine durch den Adel, besonders auch die Ritterschaft, stark geprägte Kulturlandschaft, was noch heute die vielen Burgen und Schlösser augenfällig dokumentieren. In nicht wenigen dieser Adelssitze gehören kleinere und größere Bibliotheken zum selbstverständlichen Inventar. "Die Bibliothek ist gleichsam die geistige Visitenkarte eines Hauses, ihre Geschichte ist zugleich die Geschichte seiner geistigen und kulturellen Entwicklung und Bedeutung".
Bibliotheksgeschichte und historische Leserforschung ist ein neues Gebiet, das sich erst in jüngerer Zeit entwickelte, während manche Bereiche des Buchwesens schon seit vielen Jahren erforscht werden. Die Darstellung in "Adel und Buch" verbindet Fragen der Bibliotheksgeschichte mit einer Besprechung der Lektüre-Inhalte und kann so vielleicht auch ein Beitrag zur Erforschung des alltäglichen Lebens auf den Landschlössern sein.
Eine innere Differenzierung des Adels ergibt sich u.a. aus dem Bekenntnis zu verschiedenen Konfessionen. Wie sich die Loslösung vom alten Glauben in den Bibliotheken niederschlug und welche grundsätzlichen Veränderungen in der Zusammensetzung einer Büchersammlung der Protestantismus bewirkte, ist von hohem Interesse, etwa im Hinblick auf neue Titel, die Stellungnahme zu anderen Konfessionen und Religionen, die Verlagerung profaner Interessensbereiche usw. Bibliotheken dürfen nie isoliert gesehen werden, sondern stehen in Zusammenhang mit den übrigen kulturellen Bemühungen eines Hauses, wofür die Grafen von Schönborn ein herausragendes Beispiel bieten. Aber nicht nur geistesgeschichtliche Faktoren prägen das Bild einer Bibliothek; ihr Bestand ist gleichermaßen von den materiellen Möglichkeiten eines Hauses bestimmt wie von tiefgreifenden Ereignissen der politischen Geschichte.
Eva Pleticha behandelt nach einer Darstellung des Bibliothekswesens an sich und einer Untersuchung fränkischer Adelsbibliotheken "vor dem Bauernkrieg", "zwischen Bauernkrieg und Dreißigjährigem Krieg" und "nach dem Dreißigjährigen Krieg bis zum Ende des Alten Reiches" besonders eingehend die Fürstlich Castell'sche Bibliothek und die Gräflich Schönbornschen Bibliotheken in Pommersfelden.
Ein umfangreicher Anhang (Fremde Besitzeinträge; Die Korrespondenz des Lothar Franz von Schönborn; Statistiken zu 26 Bibliotheken; Stammtafeln der Grafen zu Castell, der Grafen von Schönborn, der Grafen von Hatzfeld und Gleichen und Fürsten von Hatzfeld) sowie umfangreiche Verzeichnisse, Nachweise und Register schließen dieses interessante Werk ab.


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