Neudek (Egerland)

BEARBEITER: Siegel, Edwin
TITEL: Erste Pfarr-Matrik 1562-1597 von Neudek im Egerland in Regesten mit Namen- u. Ortsregister; (Bibliothek familiengeschichtlicher Quellen Bd. 36); 1992. 4 u. 159 S., Broschur
ISBN: 3-7686-4131-7


 

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Zum Inhalt

Die hier vorliegende erste Neudeker Pfarrmatrik aus den Jahren 1562 bis 1597 berichtet von Taufen, Trauungen und Beerdigungen der Menschen vor 400 Jahren. Es war eine Zeit voller religiöser Unruhen. Die Lehre Luthers hatte auch in Böhmen schon tiefe Wurzeln geschlagen, und die Herren von Neudek - heute eine Stadt wenige Kilometer nordwestlich des berühmten Weltbades Karlsbad in Böhmen - die Grafen Schlick, waren eifrige Anhänger des neuen Glaubens. So ist auch die erste Neudeker Matrik ein Zeugnis der frühen Zuwendung der Bewohner des Erzgebirges zum evangelischen Glauben. Es ist wohl anzunehmen, daß Neudek schon 1537 ganz lutherisch war, denn der ev. Pastor Wolfgang Kurwitz von Kurwitzer, der die Matrik seit 1562 führte, berichtet von seinem Vorgänger, allerdings ohne seinen Namen zu nennen.
In dem Zeitraum, den die Matrik erfaßt, gehörten zur Herrschaft Neudek das Schloß samt Städtchen und die Dörfer Glashütten (Am Hofberg bei Neuhammer), Paulusberg (Eibenberg), Ullrichslohe, Hohenstollen, Voigtsgrün, Tierbach samt Meierhof, Oed, Tiefenlohe (Unter-Bernau, Mühlberg) samt Meierhof, Hochofen und Hammer (Neuhammer).
In der Matrik stoßen wir auf die Herren von Neudek, die Grafen Schlick, die evangelischen Pfarrer Kurwitzer (bis Ende 1570), Kalbersperger (1571-1574), Kratszsch (1574-1575), Tzschoch (1575-1582), Prutenius (1581-1584), Racoreus (1584-1585), Rasch(ius) (1586-1596), Brentel(ius) (1596-1599), aber auch auf die übrigen Bewohner der Dörfer. Diese waren, soweit sie nicht als Schichtmeister, Hammermeister - seit dem 13. Jahrhundert wurden in Neudek Silber, Kupfer, Zinn und Eisenerz gehoben - Knappen, Blechschmiede, Schafmeister, Handwerker oder Schloßbedienstete arbeiteten, Bauern, Kalupner (mit kleinerem Besitz), Häusler oder besitzlose Inwohner.
All diese Menschen werden sonst in keiner Urkunde und keiner Chronik erwähnt. Sie wären längst vergessen, wenn uns nicht ihre Namen und einige Lebensdaten von ihnen in der Neudeker Matrik in Erinnerung gerufen würden. So hat uns der Bearbeiter der Matrik auch ein beispielhaftes Zeugnis vom Leben der einfachen Leute geliefert, das ohne seine akribische Kleinarbeit für immer verloren gewesen wäre.


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