Universität Erlangen

AUTOR: Liermann, Hans
TITEL: Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen 1910-1920; (Schriften des Zentralinstituts für Regionalforschung an der Universität Erlangen-Nürnberg, 16); 1977. VIII u. 101 S., 4 Taf. mit 5 Abb., Broschur
ISBN: 3-7686-4078-7

Zum Inhalt

Der 1976 verstorbene und seit 1928 als Jurist an der Universität Erlangen lehrende Hans Liermann wurde 1963 beauftragt die Koldesche bis 1910 reichende Universitätsgeschichte fortzusetzen. Von seinen wissenschaftlichen Interessen und der Art seiner behutsamen Darstellung her war Liermann, auch wegen seiner Kenntnis aller Fragen der akademischen Selbstverwaltung, zweifellos der geeignete Mann für diese Aufgabe. Das fertiggestellte Fragment behandelt die Jahre 1910-1920 in drei Abschnitten: Die letzten Friedensjahre, die Kriegsjahre und die ersten Nachkriegsjahre. Gedacht wurde der Vereinigung von Universität und Stadt Erlangen mit der Krone Bayern. Sodann schildert Liermann den Neubau der Universitätsbibliothek aufgrund der darüber schon voliegenden reichen Literatur.
Das Werk enthält interessante Aufschlüsse über die Haltung der Studentenschaft 1918/19 zu Eisner und der Frage, wie man sich zum Tag der Reichsgründung stellen sollte. Auch auf die allgemeine wirtschaftliche Not fallen Schlaglichter, und die Tüchtigkeit des Prorektors Busch tritt allenthalben hervor.
Am 26.4.1918 leistete ein neuberufener Professor noch auf Bayerns König den Treueeid; danach mußten alle Professoren der Verfassung des Freistaats und der Reichsverfassung Treue schwören. Mitte November wurden demokratisierende Maßnahmen, die den Lehrkörper betrafen, beschlossen. Zu einer neuen Universitätsverfassung, die nur noch den Titel Rektor kannte, kam es erst 1920. Das Nachwort von Alfred Wendehorst führt die seit Kolde erschienene Literatur, nach Sachgebieten geordnet, auf und stellt sie in einen wissenschaftsgeschichtlichen Zusammenhang. Dabei erreichen die Anmerkungen, die z. T. jeweils mehrere Werke und Abhandlungen nennen, die Nr. 93. Wir können den Initiatoren dieser Veröffentlichung dankbar sein, daß sie Liermanns Manuskript zugänglich machten. Es ist weniger universitätsgeschichtlich als zeitgeschichtlich von Belang.

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