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Grafen zu Lindow und Ruppin

AUTOR: Dieterich, M.
TITEL: Historische Nachricht von denen Grafen zu Lindow und Ruppin. Berlin 1725. Unveränderter Nachdruck Neustadt an der Aisch 1995, 14 und 237 S., Ft. 10 x 15,4 cm, Broschur.
ISBN: 3-89557-033-8
[Verlag für Kunstreproduktionen, Christoph Schmidt]

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Z U M   I N H A L T 

Der Theologe und Landeshistoriker Martin Dieterich wurde am 17. Dezember 1681 zu Aulosen in der Altmark geboren.
Martin Dieterich war der regionalen Herkunft nach ein Nordbrandenburger und wesentlich ein Kind der Grafschaft Ruppin. In sozialer Hinsicht entstammte er einer fast lückenlos nachweisbaren Reihe von Ratsbürgern, Kaufleuten, vermögenden Handwerkern, Theologen und Juristen, mithin den typischen Vertretern der sekundären Führungsschicht, in die dann vereinzelt auch Angehörige des Landadels eingeheiratet haben. Der junge Pfarrersohn besuchte, neben dem üblichen Privatunterricht durch den Vater, die weithin bekannte Schule in Neuruppin, dann das Gymnasium zum Grauen Kloster (1698-1701). Er wurde in die "Kommunität" aufgenommen, eine Art Bruderschaft der Schüler, die dort auch wohnten. Er gewann in dem Konrektor Gottfried Starke einen väterlichen Freund. In den Schulprogrammen (Jahresberichten) des Grauen Kloster erscheint er unter jenen Zöglingen, die öffentlich auftraten ("Deklamatoren"). Dann bezog er die Universität Leipzig und studierte dort (1701-1704) Theologie und Geschichte in dem damals üblichen weiten Sinne. Anfang 1705 übernahm er eine Konrektorstelle in Neuruppin. 1708 ging er als 3. Lehrer ("Subrektor") an das Graue Kloster nach B erlin zurück. 1718/19 wurde er Diakon in Beeskow. Bald darauf holten sich die Frankfurter Ratsbürger den gelehrten Theologen als Pfarrer an ihre Unterkirche St. Nikolai (1721). In der Universitätsstadt an der Oder fand er die ihm gemäßen anspruchsvollen Arbeitsfelder. Er erwarb den Doktorgrad, wurde 1. Pfarrer an der Marienkirche und lehrte als außerordentlicher Professor der Theologie an der theologischen Fakultät.
In Berlin hatte er 1716 oder früher Eleonore Margarete Hellwig geheiratet, eine Pfarrerstochter aus Blumberg und Eiche bei Berlin. Dieterich selbst starb am 7. Mai 1749.

In Frankfurt nun schrieb Martin Dieterich die Mehrzahl seiner gelehrten Abhandlungen und Bücher, vor allem die "Historische Nachricht von denen Grafen zu Lindow und Ruppin ... nebst einem Anhang von denen Inspektoribus (= Superintendenten) und Predigern in Neuen-Ruppin, ungleichen ... anderen Gelehrten daselbst". Das von seinem Format her unscheinbare Bändchen enthält die Ergebnisse umfänglicher Studien, aber auch viel Wichtiges aus eigenen Familienüberlieferungen, die er nicht ohne Stolz notiert.
Martin Dieterich hat mit seinem Werk die erste Ruppiner Landesherrschaftsgeschichte geschaffen, dazu im Anhang Grunddaten für ein "Gelehrtes Ruppin" gesammelt. Er bezeugt mit alledem eine umfassende Gelehrsamkeit. In der Frankfurter Universitätsbiliothek konnte er viele Quellenwerke benutzen. Seine Quellen zitiert er in verständlicher Weise, wenn auch verkürzt. Das gilt auch für die handschriftlichen Quellen, zumal ein Kopialbuch mit frühen Urkunden auf dem Ruppiner Rathause "Privilegia primae plantationis hujus civitatis Ruppin, concessa per Dominum Günther, comitem de Arenstein". Dieterich zitiert aus allen seinen primären Quellen ausgiebig. Er erweist sich - in den Grenzen seiner Zeit - als verläßlich in den Texten und Zitaten und als ein Mann eines vorsichtigen Urteils in strittigen Fragen und gegenüber kühnen Vermutungen anderer Autoren. Auch das Schrifttum seiner Zeit wertet er gründlich aus. Insgesamt beachtet er an die 35 Autoren, Martin Luther eingeschlossen. Dieterich dürfte aber auch in einem weiten Umkreis mit Gelehrten briefliche und persönliche Beziehungen unterhalten haben, denn er beruft sich zuweilen auf ungedruckte Urkundensammlungen in Privatbesitz.
Seine Darstellung beginnt er mit einer Landesbeschreibung der Grafschaft Ruppin, skizziert dann die Besitzstandsverhältnisse in Städten und Dörfern und untersucht die Herkunftsgeschichte des Arnsteiner Hauses mit insgesamt erstaunlich klaren Überlegungen und Ergebnissen. Ausgangspunkt ist die große Gedächtnis-Tafel in der Klosterkirche, die er ediert. Dann folgt nach Paragraphen gegliedert, die Geschichte der Grafenzeit bis 1525. Immer wieder vermischt sich in zeittypischer Weise Darstellung und umfassendes Quellenzitat. Zuweilen versteigt er sich zu kühnen Etymologien bei Ortsnamen; doch hat er durchaus bereits erfaßt, daß Namen eine wichtige Geschichtsquelle sein können.
Dieterich schuf mit seiner "Historischen Nachricht" ein beachtliches Werk, das zur Grundausstattung der Ruppinischen Landes- und Ortsgeschichte gehört und das in vieler Hinsicht noch der vertieften Auswertung harrt. Sein Schlußwort und Segen ist hier und heute ebenso anrührend wie vor nunmehr 270 Jahren: der grundgütige Gott möge über allen Einwohnern dieses Ruppiner Landes, gleichviel, ob alten "wohlverdienten" Geschlechtern entstammend oder vom Sturm der Zeiten hierher gedrängt, "mit väterlicher Liebe und Erbarmung in Zeit und Ewigkeit walten !"



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